Der Stadl in St. Stefan ob Stainz wurde im Herbst 2016 fertiggestellt.
Er befindet sich an einem Punkt im Landschaftsschutz, der weithin sichtbar ist. Deshalb war es den Bauherren wichtig, dass dieses landwirtschaftliche Gebäude, bei aller Notwendigkeit zur Funktionalität, sich unauffällig in die alte weststeirische Baukultur der Umgebung einfügt. Gleichzeitig war das Motto beim Bau „Vorhandene Ressourcen verwenden!“
Der Keller und die Kellerdecke wurden im Innenbereich aufgrund der Nutzungsanforderungen mit Stahl-Beton errichtet. Die Frontseiten allerdings wurden mit dem ortsüblichen Stainzer Gneis, der über Jahre zusammengetragen wurde, gemauert. Das entspricht auch der ortsüblichen traditionellen Errichtungsweise.
Darauf wurde ein altes Blockhaus, das Jahre zuvor in Ligist abgetragen worden war, aufgebaut. Der Block wurde geöffnet, um die Einfahrt der landwirtschaftlichen Fahrzeuge zu ermöglichen. Damit die Einfahrtshöhe den vorhandenen Traktoren entspricht, wurde der Block mit behauenem Holz aus dem eigenen Wald aufgestockt.
Der Dachstuhl wurde ebenfalls mit Rundlingen aus der eigenen Forstwirtschaft gezimmert. Am Dach wurde ein Erker aufgesetzt, wie er sonst auch bei alten Baderbrücken üblich ist, damit auch der Dachgeschoßbereich landwirtschaftlich genutzt werden kann.
Gedeckt wurde mit alten Biberschwanz-Ziegeln, die der Bauherr gesammelt hatte.
Etwas Spezielles ist auch das Balkongeländer, das mit Rundlingen, die bei der Durchforstung angefallen waren, errichtet wurde. Diese Geländestreben wurden vom Bauherren ganz traditionell mit dem Reifmesser am Heinzlbock geputzt und bearbeitet.