Der E-Campus der Energie Steiermark ist das Ergebnis eines Architekturwettbewerbes und einer darauffolgenden Masterplanentwicklung für das gesamte Betriebsareal in der Neuholdaugasse. Das Projekt hat zum Ziel, einen neuen Ausbildungs- und Bildungscampus mit modernen Arbeitswelten und attraktiven Werkstätten zu schaffen. Im Fokus steht dabei ein nachhaltiges Ressourcenmanagement. Der Energiebedarf für das Heizen und Kühlen wird vollständig durch geothermische Anlagen in Kombination mit Wärmepumpen und die Nutzung des Murwassers in Form einer hydrothermischen Anlage mit 2MW Leistung abgedeckt. Photovoltaikanlagen auf den begrünten Dächern liefern den benötigten Strom. Bei der Auswahl der Baumaterialien wurde auf den ökologischen Fußabdruck geachtet, was durch den Einsatz des Werkstoffes Holz auch nach außen sichtbar gemacht wird.
Die zur Zeit beinahe völlig versiegelte Fläche des Areals wird durch ein umfangreiches Bepflanzungskonzept aufgewertet. Die Gesamtanlage ist um eine Grüninsel organisiert, die freischwebend ein Zentrum bildet, zu dem alle öffentlichen Nutzungen orientiert sind. Auf einem der Dächer ist eine Biosphäre angedacht, in der Lebensmittel produziert werden, die in der darunterliegenden Kantine verarbeitet werden sollen. Bienenstöcke sorgen für die Bestäubung und ergänzen diese Idee einer ganzheitlichen Betrachtungsweise. In weiterer Folge sind zusätzliche Grünbereiche und eine Verbindung zum „Erlebnisraum Mur“ geplant. In dieser Projektphase soll eine Anlegestelle für Boote vor dem neuen Gebäudekomplex die Möglichkeit eröffnen, den Kunden das südlich gelegene neue Kraftwerk präsentieren zu können.
Das Projekt wird in mehreren Abschnitten errichtet. Der erste Teil mit den Werkstätten ist bereits bezogen, der zweite Teil im Bau und der dritte Teil, idealerweise als konstruktiver Holzbau im Kontext des CO²-Fußabdrucks, in Planung.
Markus Pernthaler, Architekt