Im Kontext einer typischen Vorstadtsiedlung erscheint das Haus auf den ersten Blick fast wie ein Fremdkörper. Die kubischen Formen und ihre Abstufungen, verschieden große und unregelmäßig gesetzte Fensteröffnungen, die ebenso unregelmäßig vergraute Bretterfassade, die sich etwas ruppig ausnimmt, machen klar, dieses Haus will sich gar nicht erst in den Reigen der netten Häuschen integrieren. Hier werden andere Themen in den Vordergrund gestellt. Das kompakte Haus entfaltet im Wohngeschoss eine erstaunliche Großzügigkeit, die durch den unmittelbaren Bezug zum Garten noch gesteigert wird. Man spürt, hier lässt es sich auch für Kinder wunderbar leben. Dass alle Möglichkeiten mit Bedacht genutzt wurden, zeigen auch die beiden Dachterrassen, die das Erlebnis des Blickes in die Weite dem Wohnen im Grünen hinzufügen. Dass das Passivhaus ökologisch und energetisch höchst ausgefeilt ist, und mit allen Ressourcen, auch den eingesetzten finanziellen Mitteln verantwortungsvoll umgegangen wurde, überzeugte die Jury besonders.
Helmut Dietrich
Fotocredit: HBP Stmk/G. Ott