An einem steil nach Osten abfallenden Hang oberhalb von Semriach gelegen, verkörpert das Atelierhaus einen an Klarheit und Reduktion kaum zu übertreffenden Typus des Urhauses. Die Schlichtheit des Baukörpers findet in der Ausformung der Fassade seine kultivierte Entsprechung. Die subtile Semitransparenz der hölzernen Haut lässt in geschlossenen Zustand die räumliche Raffinesse des Hauses erahnen. Ein ausgefeilter und zugleich leicht zu bewegender Schiebefaltmechanismus ermöglicht es, große Teile der Fassade nach außen zu öffnen. Die einzige große Öffnung nach Westen zur Straße hin markiert den Eingang und eröffnet mit einem durchgestalteten Durchlass die Raumsequenz des Atelierhauses. Eine kleine, auf das notwendige reduzierte, aber dennoch sehr behagliche Wohneinheit zur rechten, der große, wohl proportionierte Atelierraum zur linken, bilden das Erdgeschoss, im Untergeschoss öffnet sich ein unbeheizter Sommer-Atelierraum nach Osten. Neben der Klarheit und Stringenz des Konzeptes, mit der Bauaufgabe und Ort zusammengeführt werden, überzeugt die ausgefeilte Detaillierung des Hauses ebenso, wie die hohe Präzision und Qualität der Ausführung des Holzbaues bis ins kleinste Detail.
Helmut Dietrich
Fotocredit: HBP Stmk/G. Ott